Die AG Feministische Philosophie ist eine Studierendeninitiative, die sich für die Lehre und Präsenz der feministischen Philosophie in Berlin einsetzt.

AG Feministische Philosophie an der HU Berlin – Neugründung im Sommer 2025

Die AG Feministische Philosophie gründet sich im Sommer 2025 neu – aus aktuellem Anlass: Wir fordern erneut die dauerhafte institutionelle Verankerung feministischer Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin!

Mit dem Weggang von Prof. Dr. Mirjam Müller, die einen Ruf an die University of Glasgow angenommen hat, steht die HU erneut ohne Professur für feministische Philosophie da. Damit verschwindet ein wesentlicher Teil der philosophischen Lehre und Forschung, der sich mit Geschlechterverhältnissen, Gerechtigkeit, Macht und normativer Theorie aus feministischer Perspektive befasst – und das in einer Zeit, in der solche Fragen gesellschaftlich wie akademisch von zentraler Bedeutung sind.

Hintergrund: Eine Geschichte wiederkehrender Lücken

Bereits 2017 wurde die AG gegründet – als Reaktion auf den Wegfall des Lehrstuhls für Praktische Philosophie mit Schwerpunkt auf feministischer Philosophie durch den Weggang von Prof. Dr. Mari Mikkola. Mit ihrem Weggang verschwand nicht nur eine international anerkannte Stimme der (analytischen) feministischen Philosophie aus Berlin, sondern auch ein Großteil des entsprechenden Lehrangebots an der HU.

Für viele Studierende bedeutete das einen persönlichen und wissenschaftlichen Verlust – insbesondere für Studienanfänger*innen, sowie für jene, die sich im Bereich der feministischen Philosophie spezialisieren wollten. Nun ist eine solche Situation erneut eingetreten, da Prof. Dr. Mirjam Müller keine permanente Stelle an der HU angeboten wurde: Erneut müssen wir eine herausragende feministische Philosophin und sehr gefragte Lehrperson verabschieden.

Der Verlust hat auch eine politische Dimension: Angesichts des Aufschwungs neurechter Bewegungen und der Angriffe auf Geschlechterforschung und Gleichstellung ist der Rückbau entsprechender Lehrangebote ein besorgniserregendes Signal – innerhalb wie außerhalb der Universität.

Unser Engagement

Seit 2017 hat die AG Feministische Philosophie in Berlin Veranstaltungen, Workshops, Lesekreise und Ringvorlesungen organisiert – getragen von dem Ziel, Studierenden weiterhin Räume für die intensive Auseinandersetzung mit feministischer Theorie zu bieten.

Ein Meilenstein dieses Engagements war die Ringvorlesung „Themen der feministischen Philosophie / Topics in Feminist Philosophy“ im Sommersemester 2018. Dafür wurde die AG am 16. Januar 2019 vom LSK der Philosophischen Fakultät mit dem Preis für gute Lehre ausgezeichnet.

Ein weiterer Erfolg: Seit dem Wintersemester 2020 gab es erneut eine Professur für feministische Philosophie als Juniorprofessur, die mit Mirjam Müller besetzt wurde – ein wichtiger Schritt, aber eben kein dauerhafter. Dass Mirjam Müller die HU nun verlässt, zeigt erneut: Feministische Philosophie bleibt institutionell prekär.

Wie geht es weiter?

Die AG Feministische Philosophie ist zurück – mit klarer Forderung:
Wir brauchen eine permanente Professur für feministische Philosophie an der HU Berlin!

Wir organisieren derzeit eine öffentliche Vorlesungsreihe zur feministischen Philosophie im Wintersemester 2025/26, um das Lehrangebot in der feministischen Philosophie an der HU aufrechtzuerhalten und die inhaltlichen Debatten fortführen zu können.

Unser Ziel bleibt:

– Feministische Philosophie dauerhaft an der Universität verankern

– Kontinuität und Sichtbarkeit für ein zentrales philosophisches Feld schaffen

– In Forschung und Lehre einen offenen, kritischen Raum für emanzipatorisches Denken erhalten

Mitmachen & Vernetzen

Die AG versteht sich als offene Initiative. Ob mit oder ohne Vorerfahrung – wir freuen uns über neue Mitdenker*innen und Mitstreiter*innen!

Kontakt: ag.feministische.philosophie.berlin[at]gmx.de